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03. Juni
nach Genua und auf die Fähre nach Palermo 04. Juni abends Ankunft in Palermo 1.Übernachtung in Selinunte 05. Juni Rundfahrt: Selinunte - Salemi - Segesta - Erice - Parco - Marsala 2.Übernachtung in Selinunte 06. Juni Weiterfahrt über Agrigento Übernachtung in Marina di Ragusa 07. Juni Weiterfahrt über Noto - Syracusa 1.Übernachtung in Taormina 08. Juni Rundfahrt: Taormina - Catania - Ätna 2.Übernachtung in Taormina 09. Juni ein Tag ohne Programm 3.Übernachtung in Taormina 10. Juni Rundfahrt: Taormina - CataniaEnna - Ätna Piazza Armerina 4.Übernachtung in Taormina 11. Juni über Santo Stefano di Camastra - Cefalú -und Monreale zur Fähre nach Genua 12. Juni Überfahrt nach Genua 13. Juni Rückreise | |
6. Juni 2010
Wieder mussten wir uns früh auf den Weg machen, denn heute wollten wir die großen Grabungsstätten von Selinunt und Agrigent besichtigen. Da unser Hotel, in dem wir zwei Nächte verbracht hatten, nahe Selinunts liegt, erreichten wir die Ausgrabungen schnell und vor der großen Invasion durch andere Reisebusse. Neben unserem Antonio wurde uns eine örtliche Begleiterin zugeteilt, die vieles über die einstige Bedeutung der Stadt erzählte. Sie nahm uns am Eingang in Empfang und erzählte von der Lage des alten Selinunts zwischen zwei Flüssen. Es hatte zwei geschützte Häfen, seine Akropolis oberhalb der Häfen war weithin sichtbar. Von den Flüssen allerdings konnte ich nichts erkennen. Schön allerdings war der erste Blick auf den Osthügel der Anlage. Zwischen dem grünengrauen Buschwerk ragen die Säulen des erst 1958 wieder aufgerichteten Hera-Tempels hervor. Wir waren froh, so früh hier zu sein, denn die Wege in dem Gelände sind weit und Schatten spenden die niedrigen Büsche nicht. Wir stiegen auf der ausgetretenen antiken Straße bis hinauf zum Hera-Tempels. Zwischen Resten von Säulen und anderen antiken "Trümmern" der einstigen Tempel der Athene und des Apollon stand er beieindruckend vor uns. Die Tempel in Selinunt wurden in Ermangelung von Marmor aus Kalkstein gebaut. Deutlich ist an Teilen der Säulenkapitelle der Verputz aus Marmorstuck zu erkennen. Wie uns die Fremdenführerin erklärte, waren diese klassischen Tempel einst reich bemalt in rot, grün, blau und schwarz - für mich unvorstellbar, da in meinem Kopf griechischer Tempel und Skulpturen immer von "vornehmer Blässe", also naturfarben, sind. Über die Strada dei Templi gelangten wir vorbei an kleineren Ausgrabungen zur Akropolis von Selinunt. Zwischen mächtigen antiken Steinen wurde 1927 eine Säulenfolge des Herakles-Tempels aufgerichtet. Jetzt war sie eingerüstet, wobei uns nicht klar ist, ob die stählernen Stangen zur Restauration oder zur Stütze des Tempel gedacht sind. Auf jeden Fall stören sie jetzt die eifrig fotografierenden Touristen, wie uns, ein prächtiges Bild von antiken Säulen vor dem ewig blauen Meer zu machen. Neben den Tempeln gehört der bunte Fiat 500 zu den gefragtesten Fotomotiven Selinunts. Auf unserer Fahrt nach Agrigent gelang im Vorbeifahren auch ein Schnappschuss von diesem "Kultobjekt". Die Fremdenführerin, eine kleine, etwas pummelige Dame mit einer großen Stimme, führte uns in Agrigent als erstes zu dem auf einem steilen Felsen liegenden Hera-Tempel. Von den 34 ursprünglichen Säulen des um die Mitte des 5. Jh. errichteten Tempels haben 25 unbeschadet überdauert. Von diesem höchsten Punkt des Ausgrabungsgeländes ist der Blick über die gesamte Anlage und zur heutigen Stadt Agrigent beeindruckend. Blühende Oleanderbüsche bildeten einen schönen Kontrast zu den gelben Steinen der hohen Säulen. Es war gegen 15 Uhr, als wir die etwas abwärtsführende Straße hinabgingen. Die Sonne brannte unbarmherzig. Die jenseits einer kleinen Mauer stehenden Mandelbäume waren nett anzusehen, boten aber auf der staubigen Straße keinen Schutz vor der Sonne. Auf der anderen Seite der via sacra folgt die massive Stadtmauer der Außenkante des Plateaus. Von frühen Christen wurde sie mit vielen Grabnischen versehen. Durchbrüche erlauben immer wieder einen herrlichen Blick über die Landschaft. Der schönste und besterhaltene Tempel in Agrigent ist der Concordia-Tempel. Das verdankt er vor allem der Nutzung als christliche Basilika im 6. Jahrhundert. Für uns war der Tempel gesperrt, es sei denn wir hätten die dort stattfindende Ausstellung besucht. Dazu aber fehlte die Zeit und auch unser Interesse. Wir waren geprägt auf die Besichtigung antiker Trümmer. Bevor wir den östlichen Teil der Ausgrabungsanlage verließen, kamen wir an den nach einem Erdbeben 1923 wieder aufgerichteten Säulen des Herakles-Tempel vorbei. Eine Straße durchschneidet das große Ausgrabungsareal. Durch ein Drehkreuz gingen wir noch kurz in den westlichen Teil der Anlage, in dem neben dem Trümmerberg des Zeustempels eine riesige Steinfigur liegt, die Kopie eines 7,50 m hohen Telemon. Solche gigantischen Gestalten trugen einst das Dach des riesigen Zeus-Tempels. Es war gegen 16 Uhr, als wir Agrigent verließen und nach Ragusa Ibla aufbrachen. Gegen 19 Uhr hatte sich unser Bus die kurvenreiche Straße zur Stadt hinauf gequält, vorbei an den Häusern der alten Barockstadt, die sich an den steilen Bergrücken lehnen. Auf der Hauptstraße drängten sich die Menschen. Alle warteten auf die Prozession, die die steilen Treppen von der Kathedrale hinab in die Stadt ging. Schade, dass unsere Zeit wieder einmal drängte und wir nicht die halbe Nacht die Musik und das Treiben in der Barockstadt genießen konnten. Ein schöner Blick auf die nächtliche Kulisse der Stadt machte uns den Abschied nicht leichter, aber wir mussten zurück auf die Autobahn , um unser Hotel in Marina di Ragusa zu erreichen. Das Hotel bestand aus mehreren Häusern, die um einen Pool lagen. Eigentlich eine recht hübsche Anlage, wenn nicht steile Treppen, eine Reparatur bedürftige Elektrik und der nicht sehr kooperative Hotelmanager gewesen wären. Wir jedenfalls hatten ein Zimmer, das wir von einer großen Terrasse durch eine Glastür betraten. Außer dieser Tür gab es kein Fenster, lüften in der Nacht war nicht möglich. Aber Brigitte und ich fanden uns mit einer solchen Situation ab, aber wirklich ärgerlich war das spärliche Abendessen, das uns serviert wurde.
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