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23. August 2010

Heute war der erste Tag auf der "Primadonna". Eine angenehme Überraschung war das hervorragende Frühstück - es gab alles, was ich so liebe. Herrliche frische Früchte, verschiedenen Säfte, knackige Brötchen, eine große Auswahl an Wurst und Käse. Lachs und Sekt standen auch auf dem Büfett. Frische Omeletts oder Spiegeleier bereitete die Küche auf Bestellung zu. Leider konnte ich nicht alles auf einmal essen, aber ich habe ja noch 12 Tage Zeit und werde mich schon "durchbeißen". Um 8.30 Uhr lief unser Schiff in Konstanza ein. Um 9:00 Uhr ging der Ausflug zur Stadtbesichtigung los, so blieb nicht allzu viel Zeit zum Frühstücken. Konstanza machte auf mich schon beim ersten Halt an der ehemaligen Spielbank einen etwas maroden Eindruck. Der Bau im Jugendstil könnte ein sehr schönes Aushängeschild für die Stadt sein, aber leider ist er nicht nur durch hässliche Anbauten verschandelt, sondern auch mehr als renovierungsbedürftig. Von weitem ist er aufgrund seiner wunderschönen Lage direkt am Meer noch sehr dekorativ. Die gesamte Hafenpromenade machte keinen gepflegten Eindruck. Einzig das Gebäude der Marine war frisch getüncht und strahlte im saubersten Weiß. Auf einem kleinen Hügel liegt die Kirche Peter und Paul. Es ist eine typische orthodoxe Kirche, innen mit schönen Wandmalereien und einer goldglänzenden Ikonostase. Gestühl steht nur an den Wänden. Außer uns gab es in der Kirche einige Gläubige beim Gebet, irgendwoher hörten wir Kirchengesang, hinter der Tür zum Altarraum war ein in prunkvollem Weiß gekleideter Priester mit irgendwelchen Vorbereitungen beschäftigt, während eine schwarz gekleidete Nonne gerade die Kirche verließ. Ein richtiger Gottesdienst schien nicht stattzufinden, also konnten wir weiter in aller Ruhe die fremdartigen Kunstwerke betrachten. Wir stiegen weiter den Hügel bergan, vorbei an einer Moschee und einer evangelischen Kirche bis wir am archäologischen Museum ankamen. Konstanza ist die älteste Stadt in Rumänien. Es gibt römische Ausgrabungen, die stolz präsentiert werden. Dazu zählt ein großflächiges Mosaik, für das ein extra Haus gebaut wurde. Im Museum haben mich vor allem die Gegenstände aus Glas wegen ihrer ungeheurer Formenvielfalt fasziniert. Sie wurden fast unzerstört aus Gräbern geborgen, wirken sehr modern und äußerst filigran - so etwas hatte ich aus dieser Zeit bisher noch nicht gesehen. Nachdem wir in Mamaia angekommen waren, wollte ich meine Füße ins Schwarze Meer stecken. Das Meer war ziemlich aufgewühlt. Viele Leute kämpften fröhlich mit den Wellen. Ich zog die Schuhe aus und marschierte am Wasser entlang. Die Wassertemperatur mit 28 Grad war sehr angenehm. Zum Schwimmen allerdings konnte ich mich nicht aufraffen, dazu schien mir die Zeit zu kurz, außerdem wusste ich nicht, wen ich mit dem Bewachen meiner Sachen beauftragen sollte. Zum Mittagessen um 13.30 Uhr waren wir wieder am Schiff. Das erste Mittagessen enttäuschte nicht - es war sehr lecker. Nun war etwas Zeit, sich auf dem Schiff umzuschauen. Die "Primadonna" hatte mit Kurs auf Oltenita abgelegt und fuhr durch den Donau-Schwarzmeer-Kanal. Inzwischen hatte ich meine Tischnachbarn schon zweimal gesehen, und so wurden die Gespräche bei unserem zweiten gemeinsamen Abendessen schon lockerer.