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31. August 2010

Heute war ich ganz fleißig und fing noch am selben Tag meinen Bericht an. Gerade bin ich von meinem Gang durch Budapest zurück, sitze vor meinem großen Bullauge und schaue auf die Kettenbrücke und die Seilbahn. Die Seilbahn hat mich geärgert, ich hatte keine Forint eingewechselt, und an der Station durften an der Kasse keine Euro angenommen werden, so kam ich zu einem ausgiebigen Spaziergang vom Budaer Berg hinunter zur Donau. Einen kleinen Trick hatte ich noch angewandt und in einem der Nebengebäude des Nationalmuseums einen Fahrstuhl benutzt. Als ich unten ankam, musste ich feststellen, dass der Ausgang mit Drehkreuzen versperrt war. Netterweise wurden mir hier 50 Cent in einen Chip getauscht und ich musste nicht wieder oben fahren, allerdings fand ich Fahrstuhlfahren für 50 Cent auch etwas heftig.
Nun aber von Anfang an. Um 6.30 Uhr stand ich dick eingemummelt an der Spitze unseres Schiffes und genoss trotz der 11 Grad C, die herrliche Einfahrt nach Budapest. Der Himmel zeigte eine schwache Bewölkung, aber wir hatten noch Hoffnung, dass die Sonne ab und zu durchkäme.
Gleich nach dem Frühstück stiegen wir in die Busse und unsere Rundfahrt startete. Ich hatte wieder einen vorderen Platz erwischt. Unser Reiseführer erklärte alle Gebäude auf der Andrásy ut bis zum Heldenplatz, dort hielt der Bus.
Mit hundert anderen Touristen hatten wir dann 15 Minuten Freilauf, wobei wir wieder unsere Audio-Empfänger hatten. Die Erklärungen des Reiseleiters sind damit ca. 30 m weit zu hören, und so konnte ich gut fotografieren. Weiter ging es vorbei am Stadtpark, dem Vergnügungspark und dem in Restauration befindlichem Eisplatz zur Synagoge, übrigens die größte der Welt. Dann fuhren wir weiter auf die andere Seite der Donau nach Buda. Von Pest hatten wir jetzt einen kleinen Eindruck, den ich am Nachmittag vertiefen wollte.
Um den Ausblick auf die Stadt zu genießen, gab es einen Stopp an der Zitadelle.
In Buda gingen wir noch gemeinsam in die Mathiaskirche, denn die Besichtigung kostet Eintritt und der wurde bezahlt. In der Kirche konnte man kaum treten, so voll war sie. Einen richtigen Gesamteindruck habe ich nicht bekommen, allerdings gefiel mir die Ornamentik an den Säulen und einigen Wänden. Nun war Zeit für die Besichtigung der Fischerbastei und der Umgebung. Ich hatte gerade meine Fotos vom Parlament und dem herrlichen Blick über die Stadt geschossen, als sich plötzlich das Wetter veränderte und die Pester Seite im Dunst lag. Nun machte ein Spaziergang durch Buda keinen Spaß mehr.
Ich hatte am Morgen meinen Badeanzug und ein Handtuch eingepackt und beschlossen, ins Gellertbad zu gehen. Wegen des einsetzenden Regens kaufte ich - ich muss sagen dummerweise - spontan einen Plastik- Regenmantel . Schnell aber stellte sich heraus, dass der Regen gar nicht so stark wurde und ich nicht einmal einen Schirm brauchte.
Am Gellertbad angekommen, gab es die nächste Überraschung .An der Kasse konnte ich nur mit Forint bezahlen. Macht nichts, dachte ich, im Hotel werden sie dir schon Geld wechseln. Das hätten sie auch getan, nur leider konnten sie mir keine Euro wiedergeben und ich hatte nur einen 50 € Schein. Ich ging zur Bank, die an der nächsten Ecke lag und hatte Glück, mir wurden 20 € in 5.600 Forint getauscht. Das reichte fürs Bad. Es blieben sogar noch 1.700 Forint übrig, die ich dann später für Kaffee und Kuchen ausgab.
Das alte Gellertbad ist sehr schön, könnte allerdings auch eine Renovation gebrauchen. Es gibt zwei Termalbecken mit 36 Grad und 38 Grad, darin ließ sich herrlich entspannen und die Kälte draußen vergessen. Die Thermalbecken, das Dampfbad und die Saunen mit dem kalten Tauchbecken benutzen Männlein und Weiblein getrennt. Das große Schwimmbad mit 26 Grad warmem Wasser benutzen alle. Schöne alte Bänke laden zum Ausruhen ein. Die Galerie rund um das Schwimmbecken wird von mit Ornamenten geschmückten Säulen getragen. Durch das große zu öffnende Glasdach fällt Tageslicht auf das Wasser.
Alles wirkt gediegen und altmodisch schön. Schon beim Umziehen war es hier anders. Jeder Gast bekam eine eigene Kabine mit Ruhebett und Schrank. Eine Beschließerin verwaltete die Schlüssel der Schränke, der Gast hat nur ein Aluanhänger mit einer Nummer.
Ich habe die Badezeit genossen, leider musste sie zu Ende gehen und ich wanderte Regenschirm geschützt über die Freiheitsbrücke und landete in der Markthalle. Eine imposante Konstruktion aus Eisen und Glas. Sie ist zweistöckig, oben sind ausschließlich Souvenirstände untergebracht. Es werden gestickten Decken, Blusen, Lederwaren, T-Shirts und der sonst übliche Kram angeboten. Unten sind neben vielen "Fress"ständen auch Obst, Gemüse, Fleisch und Backwaren im Angebot.
In der Fußgängerzone musste ich den großen Pfützen ausweichen, so hatte ich keine Zeit, in die Schaufenster zu schauen. Das Einzige, was ich suchte, war ein hübsches Café. Schließlich landete ich in dem vom Schiff empfohlenen Gerbeaud. Dorthin waren schon einige Leute von unserem Schiff vor dem Regen geflüchtet.
Nach dem wieder viel zu reichlichen Abendessen war die Ausfahrt aus dem herrlich beleuchteten Budapest ein weiterer Höhepunkt dieses Tages.