12. April 2011

Heute stand eine Rundfahrt auf unserem Programm:
Fes - Volubilis - Moulay-Idriss - Meknes - Fes
Volubilis ist die größte römische Ausgrabungsstätte in Marokko. Die Stadt liegt auf einer weiten grünen Ebene. In ihr lebten im 2. und 3. Jahrhundert etwa 20000 Menschen. Noch heute ist die breit angelegte Straße zwischen dem Stadttor und dem Triumphbogen von oben deutlich zu erkennen. An beiden Seiten dieser Prachtstraße standen die Villen der reichen Römer. Davon übrig geblieben sind herrliche Mosaike. Sie sind wunderbar erhalten, obwohl sie ungeschützt dem Wetter ausgesetzt sind.
Zwischen hohem Gras, einigen kleinen Bäumchen und vielen Sträuchern liegt das verwilderte Ausgrabungsgelände. Es machte Spaß, die Trampelpfade entlang zu gehen und nach den alten Schätzen zu suchen. Wir waren früh von Fes weggefahren, so hatten wir, bis andere Busse kamen, das ganze Gelände für uns. Als die Mittagshitze kam, brachen wir auf und fuhren in unserem klimatisierten Bus in das nahe gelegene Moulay-Idriss. Die Häuser dieser heiligen Stadt lehnen sich an einen Berghang. Schon von weitem leuchtet das grüne Dach der Grabstätte von Idris dem Ersten, der den Islam von Medina nach Marokko brachte und hier die erste arabische Herrscher-Dynastie in Marokko gründete. Diese heilige Stadt durfte bis 1917 nicht von Ungläubigen betreten werden.
Der Ort ist eine Pilgerstätte. Vor allem Ende August bis Mitte September, wenn das große Fest zum Gedenken an Idris I begangen wird, kommen tausende Pilger hierher. Sie schlagen ihre Zelte vor den Toren auf. Es werden Reiterspiele veranstaltet und Markt gehalten. Ein Moslem, der siebenmal hierher pilgert, erspart sich die teure Pilgerfahrt nach Mekka.
Die größte Mittagshitze war vorbei, als wir das ummauerte Meknes erreichten. Meknes ist wie Fes, Marrakesch und Rabat eine Königsstadt. Mohammed parkte unseren Bus vor der Stadtmauer. Nach nur 2 ½ Stunden sollten wir uns hier wieder einfinden, um zurück nach Fes in unser Hotel zu fahren.
Wir gingen durch das nächste Tor direkt in die Altstadt und standen auf einem riesigen Platz, dem El Hedim. Die eine Seite begrenzt eine Mauer mit Zinnen, an der lehnen in gleichmäßigen Abständen hübsche Pavillons mit grünen Dächern. Auf der anderen sind Marktstände aufgebaut. Außer den üblichen Angeboten verblüfften uns am meisten eine Decke mitten auf dem Platz, auf der getragene Schuhe verkauft wurden und der Stand, an dem große Mengen an Plüschküken ausgestellt waren. Beim Bummel über den belebten Platz versuchten wir , aufdringlichen Händlern zu entgehen und ersparten uns auch ein Foto auf einem bunt geschmückten Pferd, zu dem wir aufgefordert wurden. Dieses Angebot nahmen - so schien es uns - vor allem Kinder marokkanischer Touristen wahr.
Ehe wir in die kleinen Gässchen der Medina eintauchten, schauten wir uns das bekannteste Stadttor von Meknes, das Bab El Mansour, an. Wir mussten über eine vielbefahrenen Straße gehen, sie trennt heute den Platz von dem mit beeindruckenden Mosaiken geschmückten Tor. Die Holztore waren geschlossen und wir überquerten, wieder unter Einsatz unseres Lebens, die Straße. Nun versuchten wir uns ohne Stadtplan im Gewirr der Gassen zurecht zu finden. Die Medina von Meknes ist eine der größten in Marokko. Wir waren froh, als wir in der kurzen Zeit, die uns noch blieb, an der Medersa Bou Inania ankamen. Ihr Innenhof mit Reinigungsbrunnen ist mit sehr schönen Fliesen und Holzschnitzereien ausgestattet. Das obere Geschoß, mit seiner zedernholzgeschnitzten Galerie, beherbergt die winzigen Zellen der Koranschüler.
In der Hoffnung dort ein Café zu finden, stiegen wir hinauf auf das Dach eines Hauses. Zu trinken bekamen wir nichts, aber hatten von hier aus einen wunderbaren Blick auf die Türme der Moscheen mit ihren grünen Dächern. Die schmalen Durchgänge zwischen den Häusern waren von hier oben kaum zu erkennen.
Aber schließlich haben wir zum Bus zurück gefunden und nutzten die letzten 10 Minuten noch zur Besichtigung des Mausoleums von Moulay Ismail. Es besteht aus drei hellen Räumen, einer Moschee und den Gräber des Sultans und seiner Familie. Nur der Vorraum darf von Andersgläubigen betreten werden. Dazu mussten wir die Schuhe ausziehen. Erst seit der Renovierung im Auftrag Mohammed V 1950 erstrahlen das Emaille-lackiertem Holz, der kunstvoll geschnitzten Gips, die anmutigen Bögen, die farbigen Mosaike und weißen Marmorsäulen wieder in herrlichem Glanz.
Die Besichtigung hatte sich gelohnt, leider hatten wir uns mit der Zeit ein wenig verschätzt und kamen nun doch zu spät zum Bus - peinlich!!
Am heutigen Tag hatten wir so viele neue Eindrücke, dass wir nach dem Abendessen auf der Terrasse eines Restaurants am Eingang zum Souk von Fes froh waren, ins Bett zu kommen.
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