18. April 2011

Heute hatten wir den ganzen Tag Zeit, also hieß es bummeln beim Aufstehen, das Frühstück genießen und sich dann ganz allmählich aufmachen zu einem Stadtrundgang.
Natürlich führte uns unserer Weg als erstes zu dem in jedem Reiseführer abgebildeten Schild, auf dem man erfährt, dass der Weg nach Timbuktu noch 52 Tage dauert. Es ist inzwischen in eine Wand zwischen zwei kleinen Türmen eingemauert, und ich habe meine Zweifel, ob ich, wenn ich mich in die angegebene Richtung auf den Weg machte, tatsächlich in Timbuktu ankäme.
Wie schon gestern abend beim Einfahren festgestellt, macht Zagora einen sehr aufgeräumten Eindruck. Die recht breite Hauptstraße ist asphaltiert, es gibt einen großen Kreisel mit einem üppig Wasser sprühenden Springbrunnen in der Mitte. Überall fanden wir Restaurants. In einem, gegenüber der Moschee, hatte ich Gelegenheit, die unterschiedlich gekleideten Menschen zu beobachten ohne als aufdringlicher Tourist aufzufallen.
Den Weg in den Palmenwald Zagoras zeigte uns ein deutscher Caravanfahrer. Er war über 70, erzählte uns sofort wie viel Rente er bekäme und wie lange er schon unterwegs sei - ein merkwürdiger Typ. Schließlich mussten wir, wenn wir nicht unhöflich sein wollten, ihn zu seinem Bus begleiten. Dort fanden wir eine gequält blickende Frau vor, die sich nichts sehnlicher wünschte, als endlich wieder nach Hause zu kommen - offensichtlich hatte sie sich die Fahrt mit dem abenteuerlustigen Freund angenehmer vorgestellt.
Wir zogen weiter durch den Palmenwald hinunter zum Fluss Draa. Hier erwarteten uns zwischen den Tamariskenbüschen "grasende" Dromedare.
Zurück in der Stadt wurden wir von einem hervorragend deutsch sprechenden Marokkaner in den Souvenierladen seines "Onkels" gelockt. Er hat Wasserbau in Deutschland studiert. Dank seiner Sprachkenntnisse beantwortete er uns viele allgemeine Fragen über das Land, während wir das riesige Angebot an Ketten prüften und Preise verhandelten,. So wurde es ein interessanter Nachmittag, der natürlich nicht endete, ohne dass wir jeder mit Berberketten das Geschäft verließen.
Es blieb noch ein wenig Zeit, am Pool zu entspannen, dann gingen wir, das Gesicht und die Haare unter unseren Tüchern versteckt, durch den aufgekommenen Sandsturm zum Abendessen. Die Terrassen der Restaurants waren mit senkrechten Markisen vor dem scharfen Wind geschützt, der Sand jedoch drang durch die kleinsten Ritzen. Dennoch setzten wir uns an die grob gereinigten Tische und genossen leckeres Essen und die herrlichen Säfte. Auf dem Rückweg ließ der Sturm etwas nach.
In dem geschützten Innenhof unseres Hotels beendeten wir den schönen Tag am Pool bei Campari und Pastis.
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