24. April 2011

Unser Fahrer fuhr von Essaouria auf der schönen R 301 direkt am Atlantik entlang nach Casablanca.
Anfangs ist die Straße noch 4-spurig ausgebaut. Dann aber wird sie schmal. Kurvenreich schlängelt sie sich oberhalb des Atlantiks entlang.
Sie führt durch eine hügelige Landschaft, durch Tujawälder mit viel Lavendel als Unterwuchs. Immer wieder gibt es zwischen schöne Durchblicke auf leere Sandstrände und das Meer.
Vorbei an Agaven mit riesigen Blütenständen durchfahren wir eine herrliche Dünenlandschaft.
Es brauten sich dunkle Wolken zusammen, wir konnten kaum die hohen Schornsteine des Industriegebiets von Safi erkennen. Nun fing es an zu regnen. Die Straßen der Stadt haben offensichtlich keine Abwasserkanäle, es bilden sich riesige Pfützen. Sonst macht Safi einen recht aufgeräumten Eindruck, nur der Geruch der Phosphate ist ziemlich unangenehm.
Wir fuhren weiter oberhalb der Steilküste. Mohammed musste sich sehr konzentrieren, es schüttete nun mächtig. Aber wir hatten Glück, als wir in El Qualidia anhielten, hatte es aufgehört zu regnen, und wir konnten hinunter zum Strand. Dort wurden gerade die improvisierten Grillplätze aufgebaut. Es war Mittag und so entschlossen wir uns, am Strand Doraden für uns braten zu lassen. Wir bekamen einen Platz auf einer Strohmatte unter einen Sonnenschirm zugewiesen und harrten mit Blick auf das Meer, das gegen die steilen Felsen krachte, auf das, was nun kommen sollte. Es kamen als erstes ein kleines rundes Tischchen, der Salat und das Brot. Dann wurden uns unsere Doraden heiß und knusprig serviert. Die Fische waren diesmal richtig lecker. Nach unserem üppigen Mahl hatten wir noch Zeit am Meer und der Lagune, in der fleißig gebadet wurde, entlang zu spazieren. Schade, dass uns die Zeit fehlte, hier einige Tage zu entspannen - El Qualidia ist ein richtig schöner Urlaubsort. Das scheinen aber hauptsächlich die Marokkaner zu wissen.
Das Verlassen des Ortes war für Mohammed recht mühsam, auf der Straße wurde heftig gebaut. Wir fuhren wieder oberhalb der steilen Küste. So konnten wir sehen, dass auf dem Landstreifen zwischen Meer und Lagune Felder angelegt waren. Wir kamen vorbei an Zuchtbecken für Fische und an großen Feldern zur Salzgewinnung. Die Pflanzen auf den Feldern der landwärts gelegenen Seite der Straße waren durch Rietzäune vom Wind geschützt.
Zur Unterhaltung hatte Mohammed eine sehr schöne CD aufgelegt, so erreichten wir gut gelaunt um 14 Uhr El Jadida, eine alte portugiesische Festungsstadt. Die ehemaligen Befestigungsanlagen wurden 2004 zum UNESCO Kulturerbe erhoben. Sie umschließen auch ein kleines Hafenbecken. Leider hatten wir nur wenig Zeit auf der Festung herum zu klettern. Wir wollten noch die Cisterne Portugaise, ein ehemaliges Waffenlager, das später als Wasserspeicher genutzt wurde, besichtigen. Es war die erste Zisterne, die ich gesehen habe, sie ist nicht groß. Die hohen Bogengewölbe sind auf Pfeilern gelagert. Die Spiegelungen im Wasser bei der geschickten Beleuchtung wirken mystisch.
Vor der Abfahrt haben wir Zeit genug hinter dem Markt in einem kleinen Café einen Avocadosaft zu trinken. Vor der Befestigungsmauer wurde schnell noch ein Gruppenfoto zur Erinnerung gemacht, dann brachen wir zur letzten Etappe unserer Marokkorundfahrt auf.
Es war schon dunkel, als wir in unserem Hotel in Casablanca ankamen. Zum Abendessen blieb uns nur das kleine moderne Restaurant gegenüber dem Hotel. Gegen 2 Uhr nachts ging es zum Flughafen, so konnten die angemieteten Zimmer kaum genutzt werden. Am Flughafen verabschiedeten wir uns dankbar von unserem Fahrer Mohammed. Er hatte uns sicher und souverän durch Marokko chauffiert, war immer nett und freundlich und hatte uns mit dem Besuch bei seiner Familie ein wenig in das marokkanische Familienleben blicken lassen.
Am nächsten Morgen um 6 Uhr landeten wir in Frankfurt.
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