23. April 2011

In der Nacht hatte es kräftig geregnet. Auf den Straßen hatten sich riesige Pfützen gebildet. Die Luft war sauber gewaschen aber über dem Strand lag noch leichter Dunst, als wir nach Diabat aufbrachen. Hier hatten sich in den1970er Jahren Jimi Hendrix einquartiert, das lockte zahlreiche Hippies an. Heute ist am Strand ein Golfresort entstanden, das Dorf allerdings hat von dem exklusiven Tourismus nichts. Dennoch hat ein unternehmungslustiges Paar aus Frankreich hier ein kleines Hotel eröffnet. Wir waren die ersten Gäste auf der kleinen Terrasse und durften die Zimmer besichtigen. Zwar können wir uns nicht vorstellen, dass das Projekt ein Erfolg wird, wünschen aber den netten Besitzern viel Glück.
Unweit des Dorfes zwischen den mit Ginster, Tuja und allerlei Blühendem überwachsenen Dünen liegt die heute verfallene Sommerresidenz des Sultans Mohammed Ben Adallahs. Es machte Spaß in dieser menschenleeren Wildnis herum zu stromern. Jede farbige Blüte wurde von Brigitte im Foto festgehalten.
Hatten wir auf dem Hinweg den Fluss auf der großen Straßenbrücke überquert, so liefen wir jetzt am Ufer entlang und hofften, irgendwo hinüber zu kommen. Am Anfang sah es gar nicht so aus, aber je näher wir Essaouria kamen, umso flacher wurde er, und wir brauchten nur Schuhe und Strümpfe auszuziehen, die Hosen aufzukrempeln, um ihn zu durchwaten.
Die Stadt erreichten wir an dem dicken runden Turm der Bastion Süd. Es blieb noch Zeit die Geschäfte anzusehen. Fasziniert waren wir von dem riesigen Geschäft der Kooperative für das Holzarbeiten. War ich doch fast versucht, eine wunderschön mit Intarsien geschmückte hochglanzpolierte Satztischgruppe zu kaufen. Manchmal denke ich noch an sie, muss dann aber zugeben, in meiner Wohnung würde sie eher ein Fremdkörper sein. Brigitte ging es ähnlich mit einer ungewöhnlich modern und filigran verzierten Tajine, ein sehr edles Stück, aber auch sie passte wohl eher in einen reichen marokkanischen Haushalt.
Abends fand unser gemeinsames Abschiedsessen in einem winzigen marokkanischen Restaurant in der Mellah statt. Es gab Schwierigkeiten, uns alle an den niedrigen Tischen auf den dicken Polstern zu plazieren. Aber wir rückten eng zusammen. Bei spärlicher Beleuchtung zelebrierte uns die Wirtin Tee, dann wurden die Tajinen serviert. Sie schmeckten herrlich, wir aßen sie mit dem Bewusstsein, dass es wohl die letzten sein werden, die wir auf dieser Reise serviert bekommen. Den fröhlichen Abend beendete ein Rundgang durch den nächtlichen Souk - es gab noch einmal Gelegenheit ein Souvenir zu erstehen - aber wir widerstanden tapfer der Versuchung.
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