04.  05.  06.  07.  08.  09.  10.  11.  12.  13.  14.  15.  16.  17.  18.  19.  20.  21.  22.  23.  24.  25.  26.  27.  28. 
zur Karte


Um 8:00 Uhr brachen wir auf, um im Dorf Mai Chau eine Nacht in einem Stelzenhaus zu verbringen. Wir waren 6 Stunden unterwegs, es ging auf schlechten Straßen hinauf in die Berge vorbei an gut bestücken Märkten, denn schließlich bereiteten sich die Familien auf das Tet-Fest vor. Gewöhnlich treffen sich alle Familienangehörigen zu einem großen Fest. So war klar, dass neben Fleisch vom Schwein, Rind und Huhn auch lebende Tiere angeboten wurden. Eng in Körbe gezwängt schützten sie nur Planen vor der Sonne.
In den Tälern sahen wir auf weite Reisfelder, die noch nicht bestellt waren. Noch standen die kleinen Pflänzchen dicht gedrängt unter Plastikfolie. Überall, wo etwas Platz war, wuchsen Bananenstauden oder Zuckerrohr. Zwischen den Feldern tief im Tal sahen wir die Dörfer. Eines davon war schließlich Mai Chau.
Hatten wir erwartet in eine normale dörfliche Idylle zu kommen, wurden wir enttäuscht. Das ganze Dorf hatte sich auf "Ökotourismus" spezialisiert. In Häusern, in denen der Stelzenraum nicht mit dicken Matratzen und Moskitonetzen belegt war, stellten die Bewohner Souvenirs, wie Schals, Decken oder Schmuck her und verkauften alles vor ihren Häusern.
Nach dem leckeren Lunch mit Fleischbällchen, Huhn, Kohl, Gemüsekuchen und Bananenblütensalat brauchten wir einen Spaziergang durch die hübsche Umgebung. Die Ruhe tat uns nach der lauten Zeit in Hanoi gut. Allerdings hatte es Tra wieder etwas übertrieben, er scheuchte uns trotz der Hitze über schmale Pfade und kleine Hügel. Dann aber hatten wir bis zum Abendessen richtig Zeit, uns zu entspannen. Für die Unterhaltung am Abend hatten die Mädchen und einige Jungen aus dem Dorf Tänze einstudiert. Eine nette kleine Vorführung gehörte zum Programm "Dorfleben in den Bergen", in denen Minderheiten leben.
Unterwegs hatte Sylvia ein großes Tongefäß, gefüllt mit Alkohol aus Reis und verschiedenen Gewürzen, erstanden. Der musste noch vernichtet werden. Es war ein echtes "Mallorcafeeling", denn zu dem Topf wurde ein Bündel "Trinkhilfen" aus Rohr geliefert, so dass alle gemeinsam aus dem Pott saugten. Wie es geschmeckt hat, kann ich nicht sagen, denn ich habe mich wegen meiner leichten Erkältung zurück gehalten. Alle waren jedenfalls sehr lustig, als wir dann so nacheinander hinauf in unser gemeinsames Lager kletterten. Hatte ich anfangs Zweifel, gut schlafen zu können, so muss ich im Nachhinein gestehen: Ich habe wunderbar geschlafen.