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Von Quy Nhon nach Nha Trang müssen wir 230 km fahren. Nachdem die lange Fahrt gestern etwas langweilig war, und wir am Abend bei unserem "Zwischengespräch" gebeten hatten, dass Tra etwas mehr erzählen sollte, war er heute wie ausgewechselt. Er berichtete kurzweilig über Land und Leute und veranlasste unseren Fahrer zu einigen Zwischenstopps, so dass wir nicht nur aus dem fahrenden Bus fotografieren mussten. Außerdem bereitete uns Sylvia mit einer Geschichte aus dem Buch "Der Preis der Leichtigkeit" auf Nha Trang vor, in der uns außerordentlich drastisch die einst ruhige Fischerstadt zu einer nunmehr hochtouristischen und lauten Stadt beschrieben wurde.
Wir fuhren auf der Nationalstraße und mit uns unzählige Überlandbusse, die uns bei ihren riskanten Überholmanövern den Atem stocken ließen. Dazwischen wuselten die Mopeds und Motorroller, nicht selten mit einer ganzen Familie (Vater, Mutter und zwei Kindern) besetzt waren.
Unser erster Stopp galt den hoch über der Straße thronenden goldenen Buddha-Figuren. Wie aus dem Nichts ragen sie aus den dichten grünen Wäldern - so beeindruckte uns auch diesmal, wie sich in dem doch seit Jahrzehnten kommunistischen Land die Verehrung und Pflege der religiösen Symbole erhalten konnte.
Genauso sind die Türme aus dem Cham-Reich (4. bis 13. Jahrhundert) zum Teil restauriert worden. Dank unseres Busfahrers, der den Bus eine schmale Straße hinauf quälte, hatten wir nur noch wenige Meter zu steigen, bis wir vor dem Turm standen. Der Hügel ist ein strategisch interessanter Punkt hoch über dem Fluss. Deshalb sind neben einem buddhistischen Tempel gut ausgebaute Verteidigungsanlagen aus dem Vietnamkrieg zu sehen.
Allmählich war die Mittagszeit herangekommen und eine Pause am feinsandigen Strand willkommen. Ein einfaches Nudelgericht reichte uns als Lunch, dazu bestellten Brigitte und ich Säfte - auf ein kühles Bier verzichteten wir wegen der Hitze. Allerdings hatten wir nicht erwartet, dass sowohl der Zitronensaft wie auch der Karottensaft warm waren - aber den Durst haben sie gelöscht.
Dicht an dicht lagen die blauen Fischerboote im Wasser. Wir forderten einen neuen Zwischenstopp und bekamen Gelegenheit zu beobachten, wie die Fischer mit Weidenrundbooten ihren Fang an Land brachten und dort ihre Fische verkauften. An anderer Stelle reparierten junge Frauen die Netze und sortierten die Prawns . Danach wurden die kleinen Scampis auf mehreren hundert Metern entlang der Straße getrocknet.
Einige Ressorts mit Ferienhäusern kündigten die Ferienhochburg Nha Trang an. Vor der Stadt liegen die Po Nagar Cham-Türme. Hier machten wir den letzten Zwischenstopp. Sie sind ein touristischer Hauptanziehungspunkt und entsprechend besucht. Wir konnten die regelmäßig stattfindenden netten Musik- und Tanzvorführungen genießen und erfreuten uns an den besonders niedlich angezogenen kleinen Mädchen, die eifrig versuchten, den grazilen Tänzerinnen nachzueifern.
Als wir in dem kaum mittelklassigen Hotel (Hai Au) eingecheckt hatten, begann es dunkel zu werden. Wir waren zu faul, noch an den nahe gelegenen Strand zu gehen.