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Unser neues Ziel war Tam Coq. Da wir nicht auf Tras Vorschlag, im Nationalpark zu wandern eingegangen sind, veranlasste er trotzig, den Fahrer wieder über Hanoi zu fahren und so unsere Fahrstrecke zu verdoppeln. Nach 5 Stunden Fahrt ohne nennenswerte Unterbrechungen erreichten wir unser Hotel. Es lag direkt an der Anlegestelle hunderter kleiner Kähne, mit denen auch wir später noch einen Ausflug machten.
Erst einmal bezogen wir unser Hotel. Es sah recht hübsch aus, dann aber mussten wir feststellen, das es keinen Fahrstuhl hatte und wir im sechsten Stock untergebracht waren. Junge Mädchen schleppten schnaufend unsere schweren Koffer nach oben. Allmählich merkten wir, dass wir uns mit dieser Rundreise viel vorgenommen hatten. Zwar war unser großer Bus bequem, jeder hatte seine eigene Sitzreihe, dennoch waren die Strecken, die wir täglich fahren mussten, lang und ermüdend. Es blieb viel Interessantes unbeachtet, obwohl es nur wenige Kilometer von unserer Strecke entfernt lag - so die viel beschriebene Parfümpagode.
Am späten Nachmittag machten wir dann unsere Kahntour. In jedem Boot konnten zwei Personen mitfahren. Gerudert wurde mit den Füßen. Es ging durch die grünen Reisfelder - hier waren die Reispflanzen schon gesteckt. Bizarre durchlöcherte Kalksteinfelsen erheben sich aus dem Wasser und bilden niedrige Durchfahrten für die flachen Kähne.
Am Ende der Strecke wurde gewendet, nicht ohne dass unsere Ruderer (wir hatten noch ein kleines Mädchen mit im Boot) nicht gerade bescheiden darauf hinwiesen, dass sie nun wohl eine Büchse Limonade bzw. Cola für je 1 $ verdient hätten. Wir ließen uns überreden, denn wir ahnten noch nicht, dass wir auf der Rückfahrt genötigt wurden, Stickbilder oder geflochtenen Armbänder zu kaufen. Wir blieben standhaft, gaben vor dem Aussteigen noch 1$ Trinkgeld, was deutlich als zu wenig empfunden wurde. Dennoch ließ man uns beim Aussteigen nicht ins Wasser fallen. Auf dem inzwischen aufgebauten Abendmarkt wurden wir dann weiter mit Angeboten überschüttet und wichen in unser Hotel aus.
Meine Erkältung hatte sich verstärkt, so dass ich auf das gemeinsame Abendessen verzichtete. Mittags hatte ich noch eine Pho, eine vietnamesische Nudelsuppe, gegessen. Bei dem Kampf mit den Stäbchen hatte ich mich schon so dumm angestellt, dass meine Bluse gesprenkelt war. Das reichte für diesen Tag - hungrig war ich sowieso nicht.