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Brigitte hatte Geburtstag, so wurde im Bus auf der Fahrt nach Angkor gesungen, ihre Geburtstagstorte allerdings musste im Hotel bleiben.
Die Tempel von Angkor bildeten im 9. bis 15. Jahrhundert das Zentrum des Kmer Königreiches. Es sind 200km² auf dem die über 1000 Gebäude stehen. Wir besichtigten als erstes den Banteay Srey Tempel (Tempel der Frauen). Er liegt 38 km von Siem Reap entfernt. Wir fuhren, nachdem wir unseren Obolus von 40$ für 3 Tage entrichtet hatten, über schattige Sandwege vorbei an Reisfeldern.
Am Rand unseres Weges spielten Kinder, ältere kamen uns auf Fahrrädern entgegen und Bauern bewirtschafteten ihre Felder. Zwischen den alten Tempeln wird normal gelebt, und die alten Tempelbauten haben ihre Bedeutung als buddhistische Tempel und Pilgerstätten nicht verloren.
Wir waren froh, am ersten Tag mit einem kleinen Bus zu fahren und von einem qualifizierten Führer durch die riesige Anlage begleitet zu werden.
Wir fuhren eine halbe Stunde ehe wir unser nächstes Ziel, den Ta Prohm Tempel, erreichten. Er ist eine aufgegebene Tempelanlage. Man überlässt die Bauten soweit den starken Ästen und Wurzeln der Würgefeige und der Tetrameles nudiflora (einen deutschen Namen fand ich nicht) wie sie für die Besucher nicht gefährlich werden. Es wäre sehr romantisch und spannend gewesen, hätten wir uns nicht durch die vielen Gruppen drängeln müssen, die stur den farbigen Fähnchen ihrer Reiseführer folgten.
Über eine große Freifläche gingen wir nun zum Angkor Wat. Eine lange Brücke führt zu der von einem Graben umgebenen bekannteste Tempelanlage. Der eigentliche Tempelkomplex ist von 4 Galerien umgeben, die über und über mit Reliefs bedeckt sind. Dargestellt sind Szenen aus der hinduistischen Mythologie - wahre Meister waren hier am Werk.
Wir hatten uns ausgiebig im Angkor Wat umgesehen und aßen nun während der Mittagshitze in einem Restaurant. Über eine von riesigen Steinfiguren flankierte Brücke gingen wir durch das Südtor in die Palastanlage. Angkor Thom ("Große Hauptstadt") oder wie wir unseren Reiseführer immer verstanden, Onkel Tom, wurde ab Ende des 12. Anfang des 13. Jahrhunderts auf Geheiß von König Javavarman VII als neue Hauptstadt des Angkorreichs errichtet. Im Zentrum der Palastanlage steht der Bayon Tempel. Er ist rund, nicht quadratisch wie die anderen. Von allen Türmen schauten uns riesige Gesichter mit unterschiedlichem Ausdruck an. Die etwa 200 Gesichter sind 7 m hoch und sollen den Bodhisattva Lokeshvara abbilden. Quadratisch angelegte Galerien umgeben den Tempelberg, sie zeigen auf Reliefs neben mythischen auch Szenen aus dem Alltag der Bewohner.
Den Sonnenuntergang vom Bakheng Tempel hatten wir uns romantisch vorgestellt, aber als wir oben ankamen, war von Romantik keine Spur: Mindestens hundert Leute schienen die gleiche Idee gehabt zu haben. Wir hätten uns die Kletterei ersparen sollen.