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Es lagen 138 km vor uns. Hoi An war unser nächstes Ziel. In unserem neuen Bus war es ziemlich eng. Aus dem Norden waren wir einen Bus gewohnt, in dem jeder mindestens eine Sitzreihe für sich hatte. Nun musste sich jeder oder fast jeder auf einen Sitzplatz beschränken. Die hinteren Sitze waren mit unserem Gepäck belegt, der Kofferraum war nämlich viel zu klein.
Wir fuhren auf der Staatsstraße 1 durch eine hübsche Landschaft, sie ist etwas hügelig. Die Netze und die kleinen Boote der Fischer auf der großen Lagune lagen in wunderbarem Licht. Wir machten trotz der dicken Wolken einen kurzen Stopp am Lang-Co-Strand. Der schneeweiße Sand ist etwas Besonderes, nie bin ich durch so feinen Sand gelaufen.
Wir fuhren nicht durch den neuen Tunnel, sondern über den Wolkenpass. Zwar ist der Pass nur 496 m hoch, dennoch schlängelte sich die Passstraße 20 km bis nach oben. Der Wolkenpass liegt auf dem 38. Breitengrad und bildete damit die Grenze zwischen Nord- und Südvietnam. Noch heute sind die alten Befestigungen zu sehen. Wir kletterten mit dem Hinweis nicht vom Weg abzuweichen den Hügel hinauf. Noch immer könnten an diesem unheimlichen Ort Mienen liegen, denn der Pass war während des Vietnamkrieges stark umkämpft. Unterhalb des Passes liegt Da Nang, im Vietnamkrieg die nördlichste Militärbasis der USA.
Die Stadt wurde zum Tet-Fest mit riesigen wunderschönen Blumenarrangements herausgeputzt. Wir nahmen uns dafür keine Zeit, sondern fuhren zu dem berühmten Cham-Museum. Die Cham bilden noch heute eine Minderheit in Vietnam. Zwischen dem 2. bis 15. Jahrhundert war die Blütezeit ihres Königreiches Champa. Wie wir im Museum sehen konnten, war der indische Einfluss sehr stark, und so der Glaube der Cham vom Hinduismus geprägt. Beeindruckende Reliefs und Götterfiguren von Shiva, Vishnu, Brahma und Ganesha sind in dem Museum zu bewundern.
Bevor wir zu unserem Hotel in Hoi An fuhren, machten wir noch einen Abstecher in die Marmorberge. Das sind fünf Hügel, die aus der Ebene ragen. Die dreistufige Pagode auf dem Son-Thuy-Berg ist mit einem Fahrstuhl zu erreichen. Wir wollten uns das Klettern ersparen und haben ihn benutzt. Wir ahnten nicht, dass uns Tra, unser sportlicher Reiseleiter, anschließend in den Berg durch einen schmalen dunklen Kamin steigen ließ, der zumindest Brigitte und mich mehr als beanspruchte. Dank der Hilfe unserer bayerischen Mitreisenden Rudi und Irmi haben wir die Klettertour unbeschadet überstanden. Aber so richtig Muße zum Genießen oder gar Fotografieren des herrlichen Blicks hatten wir nicht. Die anschließende Besichtigung der großen Höhle mit den riesigen Steinfiguren, den farbenprächtig bemalten Torwächtern und den Altären war dann der Lohn für unsere Anstrengungen. Es war schon dunkel, als wir unser Hotel in Hoi An erreichten.