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Erschwerend zu den vielen Kilometern, die wir heute fahren mussten, kam der viele Verkehr. Es war halb Vietnam auf den Straßen, die Busse waren überfüllt, und wir befürchteten den großen Stau vor Ho Chi Minh Stadt.
Leider hatten wir am Morgen auch noch einen anderen Bus bekommen. Er war noch enger als der vorherige. Noch mehr Gepäck musste im Inneren des Busses untergebracht werden. Vor allem Irmi hatte einen schlechten Platz, sie thronte erhöht vor dem Gepäck und wusste kaum wohin mit ihren Beinen. Aber sie ertrug es tapfer und wollte auch nicht tauschen, denn einen Vorteil hatte dieser Platz schon: Sie hatte eine gute Sicht nach draußen. Es war landschaftlich auch eine sehr schöne Strecke. Wir fuhren vorbei an großen christlichen Friedhöfen, an alten Chamtürmen und Pagoden. An den Anblick der quirligen Dörfer hatten wir uns schon gewöhnt, aber hier im Süden hatten sie fast alle eine christliche Kirche.
Zum Geraderichten unserer Glieder hielten wir an einem schönen Sandstrand. Wir konnten uns etwas bewegen und den Fischern in ihren merkwürdig runden Korbbooten bei der Arbeit zuschauen oder einfach nur auf einer der "Schaukelbänke" sitzen, Cola trinken und mit den Beinen baumeln. Dann ging es weiter, vorbei an einem gut erhaltenen Chamturm, immer durch Felder mit Drachenfruchtbäumen. Als wir dann endlich ein Feld sahen, auf dem gerade geerntet wurde, musste unser Fahrer anhalten, und wir stürzten uns mit gezückten Kameras auf die verdutzten Arbeiter, die offensichtlich unsere Begeisterung nicht verstanden.
Zum Mittagessen hielten wir an einem Restaurant, das offensichtlich für Busladungen von Menschen eingerichtet war: riesige lange Tische und nicht sehr bequeme Stühle in einem gesichtslosen Raum. Aber was ich nicht erwartet hatte, ich bekam die beste Fischsuppe meines Lebens.
Auf dem Weg nach Saigon bekam Sylvia einen Anruf unseres Reiseleiters Tra, der schon am Abend vorher mit dem Nachtbus nach Saigon gefahren war. Er teilte mit, dass er nicht mehr als unser Reiseführer zurück käme und wir ab Saigon einen neuen hätten. Ich dachte, es wäre nicht schade, denn über Tra hatten wir uns schon öfter geärgert. Warten wir ab, wie der Neue ist.
Um 20 Uhr erreichten wir unser Hotel in Saigon: Guest House 165. Unser Zimmer lag in der 9. Etage. Nach der langen Fahrt waren wir nur noch müde, Saigon wollten wir morgen entdecken.