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"Chuc Mung Nam Moi" - Ein gutes Neues Jahr.
Das üben wir schon seit Tagen. Reichlich Gelegenheit dafür hatten wir, denn überall waren die roten Schriftbänder in den goldenen lateinischen Buchstaben zu sehen. So ist das Lesen in Vietnam kein Problem. Das hatte uns den Weg durch die Straßen von Hanoi finden lassen, zumal dort die Beschilderung auch der kleinsten Straße vorbildlich ist.
Tam Coc und unser Hotel verließen wir nach einem guten Frühstück gegen 8 Uhr. Wegen eines Missverständnisses schleppten wir unsere Koffer selbst in die Halle - aus dem sechsten Stock, das war eine echte Herausforderung.
Als wir nach Ninh Binh aufbrachen, waren die Marktstände schon wieder eingerichtet, und wir konnten uns für die vier Stunden dauernde Fahrt zur Halong Bucht mit etwas Proviant eindecken.
Wir fuhren durch die frisch gepflanzten Reisfelder, deren zartes Grün den grauen Himmel manchmal vergessen ließ. Zwischen den Reisfeldern sahen wir immer wieder Friedhöfe mit beeindruckenden Grabstätten. Es scheint wichtig zu sein, das Grab besonders aufwendig gestalten zu lassen. In Steinmetzwerkstätten an der Straße standen viele halbfertige Arbeiten: alles kleine Pagoden!!!
Überall in den kleinen Dörfern und Städtchen herrschte geschäftiges Leben. Es war einen Tag vor dem Höhepunkt des Tet-Festes. Das Angebot an Gemüse und Fleisch war riesig, lebende Hühner wurden in Holzkäfigen am Weglaufen gehindert. Gearbeitet wird möglichst nicht, viele Restaurants und Geschäfte haben geschlossen. Unser Reiseleiter Tra war in diesen Tagen besonders wortkarg, er war sehr traurig, nicht bei seiner Familie sein zu können.
Aber die Schiffe an der Halong-Bucht standen für die Touristen bereit. Mit kleinem Gepäck bezogen wir unsere Kabine auf der Anh Duong. Wir hatten viel Platz und ein eigenes Bad - soviel Komfort hatten wir nicht erwartet. Auch der schön eingedeckte Tisch und das wunderbare Angebot von Fisch, Garnelen, Muscheln und natürlich Reis waren außergewöhnlich.
Gut gesättigt fuhren wir mit einem kleinen Bötchen zwischen den Inseln zur Grotte Hang Sung Sot. Der Kalksteinfelsen, der so massiv wirkt, ist von innen ausgehöhlt. Es hatte sich über die Jahrtausende eine Grotte gebildet. Beeindruckend sind die tiefer gelegenen riesigen Säle mit ihren Stalagmiten und Stalaktiten.
Unser nächstes Ziel war die Pagode auf der Spitze eines der Felsen. Natürlich waren wir nicht allein unterwegs, es gab viele Touristenboote, so war das Anlegen an dem kleinen Sandstrand etwas schwierig. Nur mit etwas Mut und kräftiger Hilfe trauten Brigitte und ich (und einige andere) uns hinüber auf einen Steg zu springen. Bis ganz hinauf zur Pagode kletterten wir zwei nicht. Wir fanden den Blick über die aus dem Wasser ragenden Felsen auch auf der halben Höhe schön. Ein wenig vermisst haben wir die Sonne und die alten Holzdschunken mit den braunen Segeln, die die Bilder aus den Reiseführern so besonders machen. Nun ja - wenigstens hatten wir keinen Regen und keinen Sturm - und schön war die Bucht auch so.
Zurück auf unserem Schiff erwartete uns ein leckeres Abendessen. Mit viel Wein feierten wir fröhlich das chinesische Neujahrsfest - nun waren wir im Jahr der Schlange. Hatten wir mit unseren guten Vorsätzen von Silvester noch Probleme, so gab es jetzt eine zweite Chance!!!